Uniater ist ein gemeinnütziger Theaterverein für junge Erwachsene aus Potsdam und Umland. Der Verein legt den Fokus auf den Bereich der künstlerischen Forschung, wobei die Idee grundlegend ist, Studierende, Berufseinsteiger*innen und Berufstätige miteinander zu vernetzen und spielerisch in Kontakt mit anderen Lebenswirklichkeiten zu bringen. Gerade die Vielfalt unterschiedlicher Perspektiven dieser „Expertinnen und Experten des Alltags“ stellt eine große Bereicherung der künstlerisch anspruchsvollen Arbeit dar. Junge Erwachsene können bei Uniater auf und hinter der Bühne mitwirken und Einblicke in Bereiche wie Schauspiel, Dramaturgie, Regie, Bühnen- und Kostümbild, Veranstaltungsmanagement, Technik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Theaterpädagogik und Organisation gewinnen.

Besonders dokumentarische Spielformen stehen seit der Gründung im Oktober 2012 im Mittelpunkt: Immer wieder werden theaterfremde Texte wie Spammails, Kommentare aus Internetforen, Youtube-Videos oder Material aus Social-media-Plattformen zur Grundlage von Schauspielszenen gemacht und originalgetreu wiedergegeben. Die Fragestellung, die dabei spielerisch bearbeitet wird, ist, wie sich die Gesellschaft durch neue Technologien verändert.

Seit der Vereinsgründung sind die Schauspielproduktionen “Grimm?!” (2013) und  “Spam!” (2014) entstanden, die jeweils mit einem Förderpreis der deutschen Kinder- und Jugendstiftung und Telefónica Deutschland Think Big ausgezeichnet wurden. 2015 entstand „#theater“, das in der Festivalvariante „#networks“ im Oktober 2015 zum internationalen Theaterfestival FITUT nach Tanger, Marokko eingeladen und mit dem Sonderpreis der Jury sowie dem Preis für Beste Regie ausgezeichnet wurde. 2016 beschäftigt sich das Ensemble mit dem Roman „Men in Space“ von Tom McCarthy, der als Grundlage einer gleichnamigen Theaterserie dient: Im Juni 2016 präsentierte die Gruppe in einer Werkstattpräsentation im Innenhof des Kunst- und Kreativhauses Rechenzentrums gemeinsam mit Vizedikator einen Live-Trailer, im Juni 2017 wurde die erste Folge „Ikarus“ im Treffpunkt Freizeit mit der Band Terminator Knödel aufgeführt. 2018 wurde „#netscapes“ im Batumi State and Youth Theatre in Georgien aufgeführt. 2019 zeigte Uniater  in Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Theaterkollektiv FRITZAOI! „Observationen“ beim Potsdamer Performance-Festival „Ist das Kunst oder kann das weg?“ und im März 2020 beim internationalen Theaterfestival Olga Alonso in Fomento, Kuba.

Uniater bemüht sich – neben Eigenproduktionen – regelmäßig um Kooperationen mit anderen Künstlerinnen und Künstlern anderer Sparten. So konnte im September 2013 unter dem Titel “Love Songs And Love Stories” eine szenische Lesung von Shakespeares “Venus und Adonis” mit dem Musiktheaterensemble I Confidenti verwirklicht werden. Im September 2016 standen Teile des Uniater-Ensembles in „Schreibtischherrschaft“ gemeinsam mit dem Theaterkollektiv FRITZAHOI! auf der Bühne. Erfahrungen mit internationalen Kooperationen sammelte das Ensemble im September 2014 gemeinsam mit der polnischen Puppentheatergruppe Klinika Lalek Entstanden ist das Straßentheaterspektakel „Momo“ nach Michael Ende, das vom deutsch-polnischen Jugendwerk und der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit gefördert wurde. Im Herbst 2017 fand der deutsch-georgische Theateraustausch mit ARTbridge aus Tiflis, Georgien in Potsdam statt. 2018 reiste das Uniater-Ensemble nach Jyväskyla, Finnland zum internationalen Theaterworkshop „The Method of Stanislavsky Today“ und seit Januar 2019 arbeitet die Gruppe an einem deutsch-tschechischen Theateraustausch mit der tschechischen Gruppe KočéBR aus Brno.